Vor einigen Wochen habe ich entschlossen ein wenig mein VHS-Chinesisch aufzufrischen. Dabei hilft mir Linjing, die aus China stammende Freundin eines Trainingskollegen aus Duisburg. Sie ist aus einer Südregion des Reiches der Mitte und spricht den dort üblichen Dialekt des Hochchinesisch. Das Mandarin, oder Putonghua (die normale Sprache) – wie es richtig heißt, ist eigentlich aus einem Dialekt der Nordchinesen enstanden. Um das ganze Land zusammenzuhalten, hat man beschlossen, dass jeder diese Sprache sprechen muss. Daneben wird natürlich noch die jeweils eigene Sprache (z.B. das Kantonesische) gesprochen. Diese anderen Dialekte unterscheiden sich aber ungefähr so wie Spanisch und Norwegisch.
Mir reicht auf jeden Fall das Hochchinesisch. Bsher läuft es ganz gut, allerdings habe ich gestern den Unterricht geschwänzt. Bei der Hitze qualmt die Birne schon genug. Ausserdem habe ich inzwischen einige Floskeln zusammen, die mir eventuell das Leben in China erleichtern: „ich hätte gerne eine Flasche Bier“, „wo ist der Bahnhof“, „welcher Bus fährt nach Wudang“, „ich hätte gerne ein Bier“, „bringen Sie uns das Menu bitte“, „die Rechnung bitte“, „einmal Ente süß-sauer und eine Schüssel Reis“, „ich mag nicht gerne scharfes Essen“, „noch ein Bier“, „120 yuan“, „zu teuer“, „13:45 Uhr“, „Viertel nach drei“ und „ein letztes Bier bitte“.
Inzwischen kann ich mit meinen Kenntnissen nicht nur eine Flasche Bier bestellen, sondern mich auch sonst einigermaßen verständlich machen – zumindest im Restsurant.
Anscheinend sieht man mir meine Genußsucht an, und so hat Linjing als erstes Kapitel „Im Restaurant“ gewählt. Durch meine ganzen Zwischenfragen ist dieses Kapitel dann auch in drei Sitzungen ausgiebig behandelt worden. Mein Lieblingswort ist seitdem „tsaufen“ – also zumindest klangt das für mich so. Zao fan (wie es richtig heißt) bedeuted aber nicht „geselliger Umtrink“, sondern „Frühstück“. Gegebenfalls lässt sich aber ja das eine mit dem anderen verbinden.
Ansonsten ist chinesisch eigentlich überhaupt nicht schwierig – zumindest solange man es nocht sprechen oder verstehen muss. Die Grammatik ist gleich null (also wie hier bei uns im Pott), dafür,gibt es aber unterschiedliche Töne bei der Aussprache (ein bisschen so wie in Köln).
Naja, mal schauen wie ich mich mit meinen paar Bröckchen so durchschlagen werde. Zwei Termine habe ich noch vor mir zum Lernen.